PubMed-ger:32050284
UNLABELLED: ZIEL: Rektale neuroendokrine Tumore sind selten und haben eine gute Prognose. In der Therapie werden unterschiedliche endoskopische Verfahren wie endoskopische Polypektomie, endoskopische submuköse Dissektion (ESD), endoskopische Mukosaresektion (EMR) und modifizierte endoskopische Mukosaresektion (m-EMR) eingesetzt. Obwohl sich die modifizierte endoskopische Mukosaresektion von der traditionellen endoskopischen Mukosaresektion (EMR) ableitet, wurde diese Technik in der klinischen Praxis nicht häufig angewandt. In dieser Studie führen wir eine Meta-Analyse durch, um die Effizienz und Sicherheit von EMR und m-EMR bei der Behandlung von rektalen neuroendokrinen Tumoren zu vergleichen.
MATERIAL UND METHODEN: Wir recherchierten die Verzeichnisse von PubMed, Web of Science und EMBASE bis Ende Januar 2017 nach allen veröffentlichten Artikeln über EMR und m-EMR bei der Behandlung von rektalen neuroendokrinen Tumoren.
ERGEBNISSE: In die Meta-Analyse wurden 11 Studien mit insgesamt 811 Patienten eingeschlossen. Die erfassten Daten ließen darauf schließen, dass bei Patienten, die mit m-EMR behandelt wurden, eine signifikant höhere Rate von histologisch vollständiger Resektion und endoskopisch vollständiger Resektion vorlag als bei Patienten, die mit EMR behandelt worden waren (histologisch vollständige Resektion: OR = 0,23, 95 %CI = 0,10 bis 0,51, P < 0,01; endoskopisch vollständige Resektion: OR = 0,13, 95 % CI = 0,02 bis 0,74, P = 0,02). Die Eingriffsdauer war bei EMR länger als bei m-EMR (MD = 2,40, 95 % CI = 0,33 bis 4,46, P = 0,02). Es gab eine signifikant höhere Rate von vertikaler Randbeteiligung bei Patienten, die mit EMR behandelt worden waren als bei denen, die mit m-EMR behandelt worden waren; dagegen bestand kein signifikanter Unterschied zwischen der lateralen Randbeteiligung bei der m-EMR im Vergleich zur EMR Gruppe (vertikale Randbeteiligung: OR = 5,00, 95 % CI = 2,67 bis 9,33, P < 0,01; laterale Randbeteiligung: OR = 1,44, 95 % CI = 0,48 bis 4,37, P = 0,52). Es bestand kein signifikanter Unterschied zwischen der mittleren Tumorgröße bei Patienten der m-EMR Gruppe im Vergleich zur EMR Gruppe (MD = –0,30, 95 % CI = –0,75 bis 0,14, P = 0,18); des Weiteren gab es keinen signifikanten Unterschied zwischen der endoskopisch mittleren Größe des Tumors und der pathologisch mittleren Größe des Tumors zwischen der m-EMR und der EMR Gruppe (endoskopisch mittlere Tumorgröße: MD = 0,20, 95 % CI = –0,44 bis 0,84, P = 0,43; pathologisch mittlere Tumorgröße: MD = 0,62, 95 % CI = –0,68 bis 1,92, P = 0,05). Es konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen in Bezug auf Komplikationen festgestellt werden (Blutungen: OR = 0,87, 95 % CI = 0,39 bis 1,95, P = 0,73; Komplikationen (Blutung und Perforation): OR = 0,87, 95 % CI = 0,40 bis 1,88, P = 0,73).
SCHLUSSFOLGERUNG: Bei Patienten mit rektalen neuroendokrinen Tumoren, bei denen eine Endoskopie durchgeführt wurde, zeigt m-EMR eine bessere Effizienz als EMR und die Sicherheit beider Behandlungsformen ist gleichwertig.
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