PubMed-ger:31416099
HINTERGRUND: Patienten mit Ulcus cruris haben häufig ausgeprägte Ödeme der unteren Extremitäten, die im Rahmen einer erfolgreichen Wundversorgung behandelt werden müssen. Die hierfür notwendigen Kompressionstherapien werden heute in Deutschland oft mit sehr fehler- und zeitaufwendigen Verbänden mit Kurzzugbinden durchgeführt. Mehrkomponentensysteme, adaptive Kompressionsbandagen und Ulkus-Strumpfsysteme sind neuere, deutlich weniger fehleranfällige Therapieoptionen. Neben dem oft nicht vorhandenen Wissen werden auch die scheinbar hohen Kosten als Grund für die nicht vorgenommene Verordnung dieser Materialien angeführt. Es war daher das Ziel unserer Untersuchung, die Kosten der verschiedenen Therapieoptionen im ambulanten und stationären Sektor differenziert darzustellen.
METHODEN: Für die ökonomischen Berechnungen wurden sowohl die Material- als auch die Personalkosten für verschiedene Szenarien berücksichtigt.
ERGEBNISSE: Es zeigte sich, dass durch die kontinuierliche Kompressionstherapie im stationären Bereich Kosten von 5,29 Euro bis 18,50 Euro pro Tag anfallen. Für die ambulante Versorgung wurden Kosten von 2,29 Euro bis 34,29 Euro pro Tag ermittelt. Die verschiedenen Konstellationen der Kompressionstherapie SGkönnen somit nicht nur medizinisch, sondern auch wirtschaftlich unterschiedlich sinnvoll sein.
FOLGERUNG: Als Konsequenz dieser Daten sollten sowohl die verschiedenen Materialien als auch die ökonomischen Aspekte der Kompressionstherapie bei Patienten mit Ulcus cruris den Therapeuten bekannt sein. Diese Therapieoptionen sollten dann unter Einbeziehung individueller Faktoren und orientiert an den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Patienten verordnet und durchgeführt werden.
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