PubMed-ger:29614538
UNLABELLED: ZURüCKHALTUNG BEI DER ORGANSPENDE: Der auch im vergangenen Jahr deutliche Rückgang der Bereitschaft zur Organspende hat Auswirkungen auf die Therapie der terminalen Herzinsuffizienz. Wenn auch die Herztransplantation weiterhin den Goldstandard darstellt, kann infolge des Organmangels nur ein geringer und zumeist schwersterkrankter Anteil der Wartelistenpatienten, sogenannte „high-urgent“-Kandidaten mit einem Spenderorgan versorgt werden.
LISTUNG ZUR HERZTRANSPLANTATION UND KUNSTHERZVERSORGUNG: Für die Indikationsstellung zur Listung wie zur Kunstherzversorgung gelten ähnliche Kriterien. Aktuelle Leitlinien betonen die valide Aussagekraft von Überlebens-Scores wie dem Heart Failure Survival Score oder dem Seattle Heart Failure Model als Indikator einer kritisch verkürzten Überlebenszeit im Vergleich zu den aufwendiger zu erhebenden etablierten Grenzwerten einer reduzierten spiroergometrischen Belastbarkeit.
LEBENSERWARTUNG NACH HERZTRANSPLANTATION: Im Eurotransplant-Raum liegt die Lebenserwartung nach Herztransplantation seit Jahren stabil im Mittel bei 11 Jahren (1-Jahresüberleben: 80 %). Das durchschnittliche Spenderalter liegt bei 45 Jahren im Vergleich zu deutlich jüngeren 25 Jahren in den USA. ÜBERLEBEN NACH LVAD-IMPLANTATION: Das Überleben hat sich mit dem Umstieg von pulsatilen auf kontinuierliche Pumpensysteme und parallel zu technischen Innovationen verbessert, sodass das aktuelle 1-Jahresüberleben mit 80 % dem der Herztransplantation ebenbürtig ist. Komplikationen im Langzeitverlauf sind Blutungskomplikationen und Driveline-Infekte. Schlaganfälle (ischämisch und hämorrhagisch) sind mit den aktuellen Systemen auf etwa 3 Fälle in 100 Patientenmonaten reduziert.
INDIKATIONSSTELLUNG ZUR DAUERHAFTEN LVAD-VERSORGUNG: Besondere Gesichtspunkte beinhalten die Charakterisierung der Rechtsherzfunktion und einer möglichen Aorteninsuffizienz, die bei der Technik der Implantation zu berücksichtigen sind (transiente Rechtsherzunterstützung, bzw. Bioaortenklappenersatz).
AUSBLICK: In der Zukunft werden die begrenzten Organe wahrscheinlich nicht nur nach der Dringlichkeit (berechnet nach der kalkulierten Wartelistensterblichkeit) sondern auch unter Berücksichtigung des zu erwartenden Transplantationserfolges vergeben, die beide im sogenannten Cardiac Allocation Score (CAS) verknüpft sind und mit dessen Implementation ab Mitte 2018 wieder vermehrt elektive Wartelistenpatienten auf ein Spenderherz hoffen könnten.
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