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PubMed-ger:28958109 JSONTXT

Das bessere Verständnis der Tumorbiologie sowie die neuen Therapien beim nicht kleinzelligen Lungenkarzinom haben zu einer weiteren Differenzierung der Therapie auch der metastasierten Erkrankung geführt. Der Begriff des oligometastatischen Lungenkarzinoms beschreibt vergleichsweise gutartige Verläufe mit nur wenigen, häufig auf ein Organsystem beschränkten Metastasen. Zum Erreichen eines optimalen Behandlungsergebnisses für jede charakteristische Ausprägung bzw. Tumorbiologie muss ein adäquater Therapieansatz unter Einbeziehung der verschiedenen Therapiemodalitäten gefunden werden. In diesem Rahmen gewinnt die Chirurgie auch in kurativen Konzepten zunehmend an Bedeutung. Analog zum oligometastatischen Lungenkarzinom wurde der Begriff der oligoprogressiven Erkrankung geprägt. Dieser resultierte insbesondere aus den Beobachtungen des Krankheitsverlaufs bei Lungenkarzinomen, die eine der gängigen Treibermutationen, wie die ALK-Fusion oder die EGFR-Mutation, aufweisen. In einigen Fällen findet sich hier eine auf wenige Herde begrenzte Progression der metastasierten Erkrankung bei sonst stabilem Befund. Bisherige Studien zeigen sowohl beim oligometastatischen als auch beim oligoprogressiven Lungenkarzinom bei entsprechend selektionierten Patienten ermutigende Ergebnisse, mit z. T. deutlichem Überlebensvorteil durch ein aggressives chirurgisches Vorgehen in Kombination mit der üblicherweise durchgeführten Systemtherapie. Zu klären bleibt jedoch, ob der beobachtete Überlebensvorteil lediglich aufgrund der günstigeren Tumorbiologie bei den ausgewählten Patienten oder aber aufgrund der gewählten Therapien zustande kommt. Zudem bedarf es in Zukunft exakterer Marker zur Identifikation geeigneter Patientenkollektive.

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