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PubMed-ger:28282697 JSONTXT

HINTERGRUND: Bei der vitreomakulären Traktion (VMT) besteht eine abnormal starke Adhärenz zwischen Netzhaut und Glaskörperkortex vorrangig um die Fovea. Es ist eine visusbedrohende Erkrankung mit den klinischen Symptomen Metamorphopsien und Visusreduktion. Seit 2013 ist Ocriplasmin (Jetrea®) zur intravitrealen Behandlung von vitreomakulären Traktionen und auch in Zusammenhang mit einem Makulaforamen (≤ 400 μm) in Deutschland zugelassen. MATERIAL/METHODEN: Alle 23 Augen von 21 Patienten mit persistierender vitreomakulärer Traktion mit und ohne Makulaforamen (MF), die bisher an unserer Klinik mit Ocriplasmin intravitreal behandelt wurden, werteten wir retrospektiv aus. Vor und nach der Behandlung erfolgten die Bestimmung des bestkorrigierten Visus (BCVA), eine ophthalmoskopische Vorderabschnitts- und Fundusuntersuchung, sowie eine SD-OCT-Untersuchung. Als therapeutischer Erfolg wurde die komplette Lösung der VMT bzw. der Verschluss des MF gewertet. ERGEBNISSE: Eine komplette Lösung der VMT erfolgte bei 8 Augen (34,8 %), in 15 Augen (65,2 %) persistierte sie. Zwei der 4 MF waren nach der Behandlung verschlossen mit Normalisierung der anatomischen Strukturen der Netzhaut. Der Visus vor der Ocriplasmin-Injektion betrug im Mittel 0,39 ± 0,25 logMAR mit einem für die Gesamtgruppe leichten, jedoch nicht statistisch signifikanten Abfall auf 0,41 ± 0,24 logMAR (p = 0,613) nach 37,3 ± 22,9 Tagen. Die zentrale Netzhautdicke (CRT) betrug vor der Ocriplasmin-Injektion im Mittel 453,3 ± 172,7 µm mit einer leichten, jedoch für die Gesamtgruppe ebenfalls statistisch nicht signifikanten Abnahme auf 412,0 ± 212 µm (p = 0,124). SCHLUSSFOLGERUNG: Ocriplasmin stellt eine medikamentöse Behandlungsoption bei VMT mit und ohne Makulaforamen dar. Unsere Ergebnisse unterstützen eine kritische Indikationsstellung, da signifikante Zusammenhänge bez. einer Patientenselektion ausblieben. Tendenziell korrelierte der Misserfolg mit zipfeliger Adhärenz, höherem Patientenalter sowie ausbleibenden Chromatopsien.

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