Obwohl ein Anstieg in der Verordnung von psychotropen Medikamenten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Deutschland zu verzeichnen ist, wird die Mehrzahl dieser Substanzen weiterhin «off-label» verschrieben, da kaum behördliche Zulassungen für diese Altersgruppe vorliegen. Anfang 2007 wurde vom Europäischen Parlament die Regularie 1901/2006 zur Medikamentenentwicklung im Kindes- und Jugendalter eingeführt, ergänzt durch die Regularie 1902/2006. Das Hauptziel dieser Bestimmungen liegt darin, Forschung und Klinische Studien mit Kindern und Jugendlichen anzuregen und damit die Verfügbarkeit behördlich zugelassener Medikamente für diese Altersgruppen zu unterstützen. Darüber hinaus ermöglichen Initiativen wie das Rahmenprogramm der Europäischen Union (FP7) erhebliche finanzielle Förderungen für klinische Studienaktivitäten im Kindes- und Jugendalter. Bei einem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie (DGKJP) wurde von Experten aus diesem Fachgebiet sowie aus der Pharmazeutischen Industrie, unter Beteiligung von Vertretern von Angehörigen-Gruppen, ein Symposium abgehalten, um deren Einstellungen und Erfahrungen (seit 2007) zu und mit der Klinischen Psychopharmakologie Forschung in Deutschland zu diskutieren. Mehrere Bereiche wurden identifiziert, welche Schwierigkeiten bereiten bzw. Anlass zu Besorgnis bieten.
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