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PubMed-ger:29913521 JSONTXT

ZIEL:  In der Therapie des ischämischen Schlaganfalles kommen verschiedene Stentretriever zum Einsatz, die sich in Stentdesign und mechanischen Eigenschaften unterscheiden. Wir führten diese in vitro-Studie durch, um Effektivität, Embolisationsrate und notwendige Retraktionskraft von kommerziell erhältlichen Stentretrievern und zwei Prototypen zu vergleichen. MATERIAL UND METHODEN:  In einem Chandler loop generierte Vollblutthromben wurden in das bogig verlaufende M1-Segment eines Silikonmodells der vorderen intrakraniellen Zirkulation eingebracht. Thrombektomiemanöver wurden mit 6 kommerziell erhältlichen Stentretrievern und 2 Prototypen, die sich in der Stärke der Stentstreben unterschieden, durchgeführt. Die Adaptation des Stentretrievers an die Gefäßwand, first pass-Rekanalisierungsrate, Retraktionskraft und Embolisationsrate wurden verglichen. ERGEBNISSE:  Die Stentretriever, die eine vollständige Adaptation an die Gefäßwand zeigten, wiesen eine höhere first pass-Rekanalisierungsrate und geringere Embolisationsrate auf als Stentretriever, die sich nicht in voller Länge an die Gefäßwand anlegten. Andererseits war bei ersteren eine höhere Retraktionskraft notwendig. Der Prototyp mit dünneren Stentstreben erreichte eine vergleichbare Rekanalisations- und Embolierate bei geringerer aufzuwendender Retraktionskraft im Vergleich zum Prototypen mit stärkeren Stentstreben. SCHLUSSFOLGERUNG:  Eine vollständige Adaptation des Stentretrievers an die Gefäßwand ermöglicht eine effektive Thrombektomie mit geringer Embolierate, ist jedoch mit einer höheren notwendigen Retraktionskraft und damit potentiell höheren Gefahr einer Endothelverletzung verbunden. Veränderungen des Stentdesigns in den Prototypen mit Verminderung der Stärke der Stentstreben führen zu einer geringeren Retraktionskraft, beeinträchtigten jedoch nicht die Rekanalisierungs- und Embolierate. KERNAUSSAGEN:   · Die vollständige Adaptation des Stentretrievers an die Gefäßwand ermöglicht eine effektive Thrombektomie. · Diese ist mit einer höheren Retraktionskraft und möglicherweise Gefahr der Endothelverletzung verbunden. · Durch Verringerung der Strebendicke wird die Rekanalisations- und Embolierate nicht beeinträchtigt. · Die Retraktionskraft kann hierdurch vermindert werden.

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