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PubMed-ger:30541160 JSONTXT

Die Effektivität der stationären psychosomatischen Behandlung wurde in verschiedenen Settings belegt. Die Frage der Nachhaltigkeit der erreichten Besserung und der prognostischen Faktoren ist von versorgungsmedizinischer Bedeutung.Untersucht wird primär, inwieweit sich der klinische Zustand von Patienten ein Jahr nach ihrer Entlassung aus der stationär-psychosomatischen Behandlung im Vergleich mit dem Status zum Entlasszeitpunkt verändert hat. Sekundär, inwiefern sich versorgungsbezogene Variablen im Vergleich zum Jahr vor der Indexaufnahme verändern.Einjahreskatamnese des naturalistischen Verlaufs einer Stichprobe. Die Daten werden anhand von 5 klinischen, 3 ressourcenbezogenen, 1 verlaufseinschätzenden und 3 versorgungsbezogenen Variablen erhoben. Dabei werden 4 Messzeitpunkte berücksichtigt: Aufnahme mit Einwilligung in die Untersuchung (N = 262), Entlasszeitpunkt (N = 249) sowie 6 Monate (N = 148) und 12 Monate (N = 114) nach der Entlassung. Prä-post-Unterschiede wurden mit t-Tests und Assoziationen mittels multivariater linearer und logistischer Regressionen untersucht.Die Patienten, die Angaben zum Katamnesezeitpunkt machten, unterschieden sich in den stationär erhobenen Daten nicht von denen, die nicht antworteten. Ein Jahr nach der Entlassung bestanden weiterhin hochsignifikante Unterschiede zum Aufnahmezeitpunkt und keine statistische Verschlechterung verglichen mit dem Entlasszeitpunkt. Die subjektive globale Einschätzung des Verlaufs war bei 76 % positiv; anders bei den einzelnen Tests. Die weitere Behandlung erfolgte vorwiegend durch Psychotherapeuten (78 %), Hausärzte (63 %) und Psychiater (44 %). Zwischen Psychotherapie(dichte) und klinischen Variablen bestehen relevante Zusammenhänge.Ein Jahr nach der Entlassung hält die stationär erreichte klinische Besserung durchschnittlich an. Dies könnte ein Hinweis für die mittelfristige Effektivität stationärer psychosomatischer Krankenhausbehandlung sein. Die subjektive globale Einschätzung des Verlaufs fällt positiver aus, als es die detaillierten Ergebnisse anhand standardisierter Fragebögen abbilden, weshalb beide Erfassungsmethoden zu berücksichtigen sind. Es ergeben sich Hinweise, dass psychotherapeutische Weiterbehandlung zu günstigeren Verläufen führen könnte.

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