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PubMed-ger:30060288 JSONTXT

EINLEITUNG: Da die therapeutische Beziehung im Maßregelvollzug bzw. in der Forensischen Psychiatrie aufgrund des Zwangscharakters sowie der Doppelrolle des Therapeuten als Behandler und als Sachverständiger besonders belastet ist, wurde die therapeutische Beziehung im Maßregelvollzug mit der therapeutischen Beziehung in der Allgemeinpsychiatrie verglichen. MATERIAL & METHODEN: 52 Patienten des Maßregelvollzugs und 65 Patienten der Allgemeinpsychiatrie beantworteten das Psychopathy Personality Inventory – Revised (PPI-R), das Inventar zur Erfassung interpersonaler Probleme - Deutsche Version (IIP-D), den Fragebogen zur Erfassung der Psychotherapiemotivation (FPTM) sowie das Working Alliance Inventory – Short Revised (WAI-SR). Statistisch wurden deskriptive Analysen durchgeführt, univariate t-Tests, multivariate T-Tests sowie verallgemeinerte lineare Modelle gerechnet. ERGEBNISSE: Die Qualität der therapeutischen Beziehung wird von den Patienten des Maßregelvollzugs genauso positiv wahrgenommen wie von den Patienten der Allgemeinpsychiatrie. Patienten des Maßregelvollzugs sind tendenziell sogar eher davon überzeugt, dass die in der Therapie angewandten Techniken der Erreichung ihrer Therapieziele dienen. DISKUSSION: Die therapeutische Beziehung im Maßregelvollzug ist genauso tragfähig wie in der Allgemeinpsychiatrie. Dies könnte auf die längeren, zumeist mehrjährigen Unterbringungszeiten im Maßregelvollzug zurückgeführt werden, in deren Rahmen deutlich mehr Zeit auf den Beziehungsaufbau verwendet werden kann als im Rahmen einer zeitlich auf wenige Wochen begrenzten Therapie in der Allgemeinpsychiatrie.

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