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Die vorliegende Arbeit gibt eine Übersicht über die gängigen Methoden zur Schmerzausschaltung und Kastration sowie Empfehlungen für eine tierfreundliche Durchführung der Eingriffe unter Schweizer Verhältnissen. Kälber sollten in den ersten 14 Lebenstagen, frühestens 10 Minuten nach Setzen der Lokalanästhesie mit Lidokain mittels Gummiring kastriert werden. Gleichzeitig sollen ein NSAID (Ketoprofen, 3 mg/kg KGW) langsam intravenös und Tetanus-Serum (Umwidmung) appliziert werden. Falls möglich soll in den darauf folgenden 3 – 5 Tagen Ketoprofen (4.5 mg/kg KGW) weiter oral verabreicht werden. Der eingetrocknete Hodensack soll mitsamt Gummiring 10 Tage nach Anbringen des Gummirings mit einem sauberen Messer oder einem sterilen Skalpell ohne Anästhesie entfernt werden. Lämmer sollen in den ersten 14 Lebenstagen, frühestens 10 Minuten nach Setzen der Lokalanästhesie mit Lidokain wie beim Kalb mittels Gummiring kastriert werden. Beachte, dass die maximale Dosis von 4 mg Lidokain/kg KGW (entspricht 1 ml Lidokain 2 % pro 5 kg Lamm) nicht überschritten wird. Gleichzeitig zur Lokalanästhesie sollen ein NSAID (Umwidmung) und Tetanus-Serum appliziert werden. Die Impfung gegen GnRH ist eine tierschonende, praxistaugliche und wirtschaftliche Alternative zur mechanischen Kastration beim männlichen Kalb und Lamm. Mit einer zweimaligen Impfung im Abstand von 3 – 4 Wochen können die Hodenentwicklung während mindestens 3 Monaten gehemmt und die Geschlechtsreife hinausgezögert werden. In der Schweiz und auch in Europa ist zurzeit jedoch kein spezifischer Impfstoff für die Anwendung beim Wiederkäuer registriert.

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