Zusammenfassung Der Artikel führt in die Verwendung des Mentalisierungskonzepts im Bereich der Frühpädagogik ein und argumentiert, dass es auch in der Arbeit mit geflüchteten Familien hilfreiche Anregungen liefern kann. Mentalisierung wird dabei als zentrales Element des Beziehungsgeschehens und einer entwicklungsförderlichen Beziehungsarbeit in der Frühpädagogik verstanden. Aufgrund ihrer Betonung von Offenheit, Neugier und (Selbst-)Reflexivität bietet eine mentalisierungsbasierte Haltung auch in der Arbeit mit traumatisierten Kindern und Familien mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund eine erste Orientierung. Unter Stress kann die Fähigkeit zur Mentalisierung jedoch verloren gehen oder Verzerrungen unterliegen. Deshalb werden nach einigen grundlegenden Informationen zur Psychotraumatologie und kulturellen Einflüssen auf Entwicklung vor allem Beispiele in den Blick genommen, die deutlich machen, wie die Auseinandersetzung mit traumatisierten Kindern und Familien sowie die Begegnung mit kulturellen Unterschieden die Mentalisierungsfähigkeit von Fachkräften beeinträchtigen kann.