> top > docs > PubMed-ger:30086564

PubMed-ger:30086564 JSONTXT

ANAMNESE:  Die stationäre Aufnahme des 43-jährigen Patienten erfolgte bei schwallartigem Erbrechen und Bauchschmerzen. Als Vorerkrankungen bestehen eine Depression und multiple Bandscheibenvorfälle. Ein Alkoholkonsum von drei Flaschen Bier täglich wird angegeben. UNTERSUCHUNG UND BEFUNDE:  Die klinische Untersuchung zeigte bis auf diffuse abdominelle Druckschmerzen keine weiteren Auffälligkeiten. Laborchemisch fiel bzw. fielen ein erhöhtes Serum-Kreatinin (205 µmol/l), eine Leukozytose (18,4^3/µl) und leicht erhöhte y-GT (2,3 µkat/l) auf. Stuhlkulturen, Abdomen-Sonografie und Ösophago-Gastroskopie zeigten keine wegweisenden Befunde. THERAPIE UND VERLAUF:  Unter intravenöser Flüssigkeitsgabe normalisierten sich die Nierenretentionsparameter. Das Erbrechen persistierte trotz Gabe vom Metoclopramid und Dimenhydrinat, lediglich Lorazepam schien die Symptome zu lindern. Der Patient fiel durch ausgiebiges heißes Duschen auf. Auf Nachfrage gab der Patient einen Cannabisabusus an. Nach Gabe von 4 mg Haloperidol und Beendigung des Canabiskonsums sistierte das Erbrechen, die Entlassung konnte nach 6 Tagen erfolgen. FOLGERUNG:  Das Cannabis-Hyperemesis-Syndrom ist durch paradoxes Erbrechen, diffuse Bauchschmerzen und ausgiebiges Duschen gekennzeichnet. Bei typischer Symptomkonstellation sollte eine Drogenanamnese erfolgen. Die Kenntnis dieses Krankheitsbildes kann helfen, Überdiagnostik zu vermeiden.

projects that include this document

Unselected / annnotation Selected / annnotation