> top > docs > PubMed-ger:29156480

PubMed-ger:29156480 JSONTXT

In allen Ländern steigt die Lebenserwartung und viele ältere Menschen verbringen mehr Zeit bei guter Gesundheit. Allerdings leiden Ältere auch unter Gebrechlichkeit (engl. frailty), die als Risikofaktor für Erkrankungen, Behinderungen oder Stürze gilt. Im Rahmen der „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ (DEGS) 2008 – 2011 wurden Interviews, Untersuchungen und Tests durchgeführt. Für die Auswertungen wurden Daten von 1110 zu Hause lebenden DEGS1-Teilnehmenden im Alter von 70 bis 79 Jahren analysiert. Körperliche Gebrechlichkeit wurde definiert als das Vorliegen von drei oder mehr der folgenden Kriterien: selbst berichtete Erschöpfung, reduzierte Greifkraft, verlangsamte Gehgeschwindigkeit, geringe körperliche Aktivität und ein niedriger Body-Mass-Index; beim Vorliegen ein oder zwei der Kriterien wird von einer Vorstufe der Gebrechlichkeit (pre-frailty) ausgegangen. Bei Männern wurden 36,6% (Konfidenzintervall KI 32,2 – 41,2) als pre-frail, 2,5% (KI 1,4 – 4,4) als gebrechlich eingestuft; bei Frauen wurden 41,8% (KI 37,3 – 46,5) als pre-frail und 2,9% (KI 1,9 – 4,5) als gebrechlich eingestuft. Gebrechliche Personen geben signifikant häufiger Polypharmazie und Mehrfach-Stürze an, beziehen Leistungen aus der Pflegeversicherung, haben eine amtlich anerkannte Schwerbehinderung und geringere soziale Unterstützung. Diese bevölkerungsrepräsentativen Ergebnisse tragen zur Identifikation von gebrechlichen Menschen mit einem erhöhten Risiko für gesundheitliche Folgen bei. Entsprechende Prognosemodelle sollten in der operativen Anästhesiologie für die verschiedenen Versorgungsbereiche weiterentwickelt werden.

projects that include this document

Unselected / annnotation Selected / annnotation